Buchmesse-Report, Teil II

Donnerstag, 15.10.2015

11.00 Uhr: Wieder zur Messehalle. Mich gruselt jedes Mal, wenn ich an diesem Kerl mit dem Hammer vorbeimuss. Ich hoffe nur, es ist kein Buch, auf das er da einschlägt. Und wenn, dann wenigstens keins von meinen.


Heute sind die Frankfurter Messehallen schon etwas besser gefüllt. Es ist allerdings immer noch ein Fachbesucher-Tag. Man möchte sich also lieber nicht vorstellen, wie es aussieht, wenn die Buchmesse am Wochenende auch für das Publikum geöffnet wird.


12.00 Uhr: Besprechungstermin mit meiner Rowohlt-Programmleiterin Christiane Steen. Wir klären ein paar Details meines aktuellen Romanprojekts, und ich bekomme einen guten Tipp für die Gestaltung einer der Nebenfiguren.

14.00 Uhr: Mittagessen mit meiner Frankfurter Freundin Brigitte, die ich 2010 bei der Entgegennahme der "Goldenen Leslie" kennengelernt habe. Sie hat ein ausgezeichnetes thailändisches Restaurant ausfindig gemacht, in dem wir sehr entspannt essen und reden können.

17.00 Uhr: Erst am Dienstag habe ich seinen Debütroman Kress zu Ende gelesen und an dieser Stelle rezensiert, heute stellt er ihn im Dommuseum vor: Aljoscha Brell (Mitte). Neben ihm präsentiert auch Janko Marklein (rechts) sein Erstlingswerk Florian Berg ist sterblich.


Die Moderatorin hat sich leider nicht vorgestellt, aber inhaltlich ging es vor allem um die Parallelen und Unterschiede der beiden Protagonisten, und natürlich hatten beide Autoren auch Gelegenheit, Passagen ihrer Romane vorzulesen.


Im Anschluss an die Veranstaltung erfuhr ich von Aljoscha Brell, dass er acht Jahre lang an seinem Roman geschrieben hat und dann bei einer öffentlichen Lesung von einer Agentin angesprochen wurde, die ihn im Handumdrehen an den Ullstein Verlag vermittelt hatte. Kein Wunder! Auch wenn diese Erfolgsgeschichte nicht unbedingt repräsentativ und Aljoscha ein Ausnahmetalent ist, sollte sie doch Mut und Hoffnung machen.

20.00 Uhr: Auf dem Weg zum Abendessen-Treffpunkt sehe ich voller Freude jene Brücke, die in meinem Roman Ich kannte kein Limit eine Nebenrolle spielt. Beim Schreiben des Manuskripts hatte ich mich auf die Erinnerung und das Internet verlassen müssen - zum Glück hat mich beides nicht getrogen, wie ich jetzt sehe.


20.30 Uhr: Der perfekte Ausklang für einen Buchmesse-Tag ist ein Abendessen mit Freunden und Kollegen, und Stephanie Walter hat dafür auch noch den perfekten Ort gefunden: Im Herzen Afrikas ist Erlebnisgastronomie im positivsten Sinne!


Köstliches Essen, außergewöhnliches Bier, gut gelaunte Bedienung, liebevolle Innenarchitektur und obendrein noch erfreulich günstige Preise sind wohl die besten Empfehlungen.


Nur wofür die anheimelnd beleuchtete Badewanne im Untergeschoss dient - diese Frage konnte keiner aus unserer neunköpfigen Buchmenschen-Runde wirklich überzeugend beantworten. Nehmen wir einfach mal an, dass ein gemeinsames Bad vor dem Essen in Eritrea zum gastfreundlichen Standard gehört. Wir können ja nächstes Jahr wiederkommen und es ausprobieren.


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