Antaris Project 2016: Licht und bunte Schatten

375 Tage haben wir darauf gewartet: Antaris 2016! Das schönste Wochenende des Jahres fand wieder am vertrauten Ort statt, dem Otto-Lilienthal-Flugplatz in Stölln bei Rhinow, und wie immer war die Vorfreude kaum noch auszuhalten. Die Neulinge in unserem Team waren skeptisch: "Ich kann aber kein Zelt aufbauen" oder "Ich weiß eigentlich gar nicht, wie man zu so einer Musik tanzen soll" - lauter Einwände, die sich in der Praxis als unbegründet erweisen sollten.

Kurz vor dem erlösenden Anblick der bunten Flatterfahnen war noch mal die obligatorische Polizeikontrolle fällig. Unser defekter Frontscheinwerfer kostete zwar 10 Euro Strafe, aber schon wenige Minuten später durchschritten wir das Tor zur besten aller Welten.



Nicht kalt, aber windig war es beim Aufbau der Zelte – und bis wir mal kapiert hatten, wo diese eine Stange hingehörte und durch welche Öse der Hering musste, waren ein paar Stunden vergangen. Doch was bedeutet das schon, wenn man bereits angekommen ist? 

Hauptsache, man hat sein Festivalbändchen und kann sich zwischendurch mit einem Baguette stärken, wie man es seit einem Jahr nicht mehr gegessen hat und nirgendwo anders bekommt. 


Gegen Abend sammelten sich auf dem noch stillen Mainfloor immer mehr erwartungsvolle Gäste.



Alle warteten auf die Eröffnungsansprache des Veranstalters Uwe Siebert, der seit 22 Jahren unermüdlich und zuverlässig für unsere Glücksmomente sorgt. In diesem Jahr fiel sie kürzer aus als sonst und wurde wieder der zweiten Generation souffliert.



Wir waren ja auch vor allem zum Tanzen hier. Und dazu bekamen wir anschließend reichlich Gelegenheit.








Mittlerweile war auch die Sonne hervorgekommen, nur um theatralisch in einem pompösen Goldrausch untergehen zu können.


Der Mond war bescheidener, wusste sich aber ebenfalls durchaus fotogen in Szene zu setzen.


Die meiste Aufmerksamkeit erhielten jedoch zu Recht die wie immer umwerfende Deko und die großartigen Lichteffekte.








Nur das im Vorfeld angekündigte komplett frische Wasser-Design haben wir irgendwie nicht gefunden. Oder war es das hier?


Nicht so schlimm, die Rekordhitze des Vorjahres blieb uns ja erspart. Und es gab tatsächlich ein paar zusätzliche Trinkwasserstellen, an denen man sich und seine Lieben zwischendurch mal frischmachen konnte.


Auch bei den Duschen war eine deutliche Verbesserung zu verzeichnen: 42 Einzelkabinen mit meistens warmem Wasser sind ein echtes Geschenk, wenn man tagelang durchtanzt! Lieber Uwe, bitte gönne uns diese Freude auch im nächsten Jahr wieder – dann verzeihen wir dir augenblicklich, dass du sämtliche Hotel- und Pensionszimmer im Umkreis von 30 Kilometern für deine Crew reserviert hast.

Großes Lob auch den diesjährigen Betreibern der Toilettenanlage. Klar, es sind und bleiben Dixiklos, aber man muss ja nicht runtergucken. Immerhin waren beinahe immer Papier und Seife da, und ich weiß nicht, wie ihr das gemacht habt, aber in den Kabinen roch es nicht so, wie man es von Fäkalienbehältern erwarten kann, sondern richtig gut nach Kokos und Vanille! (Oder lag das an der gesunden Verdauung der Festivalbesucher?)

Ein bisschen schade fanden wir, dass die Preise so stark angezogen haben. Nicht nur die der Tickets – daran haben wir uns in all den Jahren ja schon gewöhnt –, sondern auch an den Verkaufs-, Ess- und Getränkeständen. Bei einigen Artikeln war die finanzielle Schmerzgrenze erreicht, in manchen Fällen sogar überschritten. Dann blieb es eben beim Gucken und Anprobieren.



Mein persönlicher Festival-Höhepunkt 2016 war der Auftritt des Stelzendrachen, den ich bereits seit zehn Jahren immer mal wieder über die Antaris geistern sehe. Jedes Mal jagt dieser Anblick mir Schauer über den Rücken – die Faszination des Grusels. Es ist schon unheimlich, wenn das riesige Wesen mit seinen glühenden Augen und den irisierenden Flügeln am Horizont auftaucht, aber man kann einfach nicht weggucken!





Das Besondere diesmal war allerdings, dass wir den Walking-Act-Künstler wenige Stunden zuvor per Zufall persönlich kennengelernt hatten – zunächst ohne zu wissen, dass er der „Bunte Schatten“ ist – und ihn dann durch unermüdliches (aber vermutlich ermüdendes) Bequatschen und einen geheimen Deal davon überzeugen konnten, abends als Drache und nicht wie geplant mit seinem psychedelischen Staubsauger aufzutreten. Ich bin und bleibe dein größter Fan, Motley Glow!

Ab heute beginnt wieder das Zählen der Tage. Jeder davon bringt uns der Antaris 2017 ein bisschen näher. 

Peace & freedom – laugh & dance!





Kommentare

  1. Kann ich alles unterschreiben, zähle auch schon wieder die Tage. Nach der Antaris ist vor der Antaris , der Spruch bewahrheitet sich jedes Jahr. Zu den Ticketpreisen möchte ich sagen, Vorverkauf ist ja supergünstig möglich und 4 Tage Champing, kostet ungefähr genauso viel wie das Ticket an der Abendkasse und da wird dir nichts geboten. Soviel Spaß für sowenig Geld

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  2. Da hast du absolut Recht, Sabine. Wer früh genug kauft, hat echt einen Riesenvorteil. Ich meinte auch mehr die Preise der Verkaufsstände ... die waren teilweise schon ziemlich happig. Und 1 x pinkeln 1 Euro ist auch üppig. Aber es war jeden Cent wert! :)

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  3. Toller Bericht!
    Zu den Preisen muss ich sagen dass mich das auf nem Festival nicht interessiert,da kauf ich mir dann auch gern ne kurze Hose am Indian Project Stand für 65 Euro. Auch mein Ticket habe ich bewusst nicht günstig im VVK gekauft sondern als Hardticket,sieht doch einfach schöner aus als die ollen Onlinetickets. Und die Preise für Toiletten: einfach nen 10er bezahlen und das ganze Festival Duschen und saubere Klos benutzen,find ich nen fairen Deal.
    Ich hatte 500 € dabei und bin nackt nach Hause gefahren (also finanziell nackt :-D ) und jeder einzelne Cent hat sich gelohnt. Ich will auf solchen Veranstaltungen nicht aufs Geld gucken sondern einfach Spass haben. Das soll jetzt aber nicht heissen dass ich es günstig fand,denn das war es teilweise wirklich nicht. ABER....ich hatte Spass und das ist auch gut so liebe Mitfeiernden.
    See you next Year!

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