Das Buch
Im vergangenen Sommer beauftragte
mich der
Redline Verlag in München, das Buch
Business for Punks von James Watt ins
Deutsche zu übersetzen. Eine willkommene Abwechslung, denn anders als in den
sonst eher trockenen Business-Büchern wird hier auch mal deftig geflucht,
sarkastisch gewitzelt und verschmitzt mit den Augen gezwinkert.
James Watt und sein
bester Freund Martin Dickie begannen 2004 in der sprichwörtlichen Garage mit
dem Brauen von Bier, immer dabei ihr Hund, der dem Unternehmen später zum Namen
verhalf. Mit Witz, Frechheit und unkonventionellen Geschäftsideen bahnten die
beiden Punks sich ihren Weg nach ganz oben. Mittlerweile betreiben sie rund 50
BrewDog-Bars weltweit, haben über 500 Mitarbeiter und mehr als 30.000 Anteilseigner.
Wie man sich selbst treu bleibt, Fans statt Käufer
gewinnt und dabei rasante Erfolge erzielen kann, beschreibt James in Business für Punks auf amüsante und typisch britische Art. Das Buch
wurde inzwischen in 15 Sprachen übersetzt, und wie James mir erzählte, sollen
die meisten Übersetzer über diese Arbeit gestöhnt haben. Keine Ahnung wieso,
ich hab davon nur Durst bekommen!
|
Leser und Autor |
|
Finde die Unterschiede! |
Die Bar
Im November hat nun endlich auch in Berlin eine
BrewDog-Bar ihre Zapfhähne geöffnet. Das lange Warten hat sich gelohnt. In der Ackerstraße
29 in Mitte findet der durstige Gast eine großzügige, gemütlich eingerichtete
Location; an wärmeren Tagen kann er auch vor der Tür oder hinter dem Haus im
Biergarten trinken und essen.
|
Drinnen wie draußen: Ackerstr. 29 |
|
Trinkstrategisch die günstigste Position |
|
Hier kann man auch Grundlagen schaffen |
|
Alter: gemischt |
|
Rot und Gold mit WLAN |
|
Lauschige Nischen für intimere Bedürfnisse |
|
Wo gibt es so was schon noch?! |
|
Networking included |
Der Boss
Zur Eröffnung war auch TopDog James Watt angereist – um seine Berliner Biertrinker persönlich zu begrüßen,
mit allen mal ein Schwätzchen zu halten, sein Buch zu signieren und bei einer
Lokalrunde (ausgeschenkt wurde der Headliner Punk IPA) auf die
Theke zu springen, um eine kleine Ansprache zu halten.
James ist so
bodenständig, freundlich und charmant, wie man das als Chef eines internationalen Imperiums
überhaupt sein kann. Und was die Berliner besonders begeisterte: Er spricht
hervorragend und praktisch fehlerfrei Deutsch. (Das Geheimnis: ein
sechsmonatiger Aufenthalt in Dortmund und eine deutsche Exfreundin.)
|
Fantalk |
|
Konzernchef zum Anfassen |
|
So sieht ein zufriedener Barbesitzer aus |
|
Auf eine glänzende Zukunft! |
|
Und schwupp! |
Das Bier
Natürlich braut auch
BrewDog nach dem Reinheitsgebot. Trotz ihrer schrägen
Namen wie Dead Pony Club, Cocoa Psycho oder Elvis Juice finden sich in BrewDog-Bieren keinerlei
Zusatz- oder Konservierungsstoffe, nur Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. Dass sie
trotzdem eine absolute Geschmackssensation darstellen und – genau wie edle
Weine – an Mango, Rauch, Lychee oder Schoko-Vanille erinnern, ist eben das
Geheimnis ganz großer Braukunst!
Übrigens bekommt man bei
BrewDog Berlin nicht nur 30 Biere vom Fass, sondern auch jede Menge Flaschen-
und sogar Dosenbiere, sowohl von BrewDog als auch von anderen
Craft-Beer-Brauereien. Konkurrenzdenken gibt es in dieser Branche offenbar
nicht. Wie James mir erzählte, ist er befreundet mit dem Inhaber von
Stone Brewing,
einer amerikanischen Craft-Beer-Brauerei mit ebenfalls sehr empfehlenswerter Gastronomie
in Berlin-Mariendorf, die Platz für 1.200 Gäste bietet. James hat ihr
unmittelbar vor der abendlichen Eröffnung seiner eigenen Bar noch einen Besuch
abgestattet. Witzig: So wie BrewDog sich am Punk orientiert, spielt Stone Brewing
mit der Rocker-Ästhetik.
Ehe der Gast aus der
BrewDog-Bar torkelt, sollte er sich unbedingt noch ein paar Andenken mitnehmen:
gut gekühlte Craft-Beer-Flaschen oder -Dosen aus aller Welt für die Heimfahrt oder
BrewDog-Merchandising wie T-Shirts, Schlüsselbänder, Flaschenöffner, Badges und
Aufkleber für zu Hause.
|
Zum Mitnehmen |
|
Jederzeit gern! |
|
Hier gibt's auch was für Zöliakisten |
|
Sieht gruselig aus, schmeckt aber lecker |
Die Belohnung
Übersetzen macht Spaß,
ist aber auch knallharte Arbeit, besonders bei knappen Deadlines, die
ihren Namen keineswegs zufällig tragen. Da macht es natürlich doppelt Freude,
wenn diese Leistung später honoriert und anerkannt wird, nicht nur in Form
einer bezahlten Rechnung, sondern auch – wie bei BrewDog – in Naturalien.
Meine
persönliche Belohnung bestand in einem „Flotten Vierer“: je 0,2 Liter der
BrewDog-Headliners Punk IPA (mein Favorit!), Dead Pony Club, 5am Saint und Jet
Black Heart, einschließlich einer liebevoll handschriftlich notierten
Namensliste, damit man weiß, was am meisten flasht. Hinzu kam dann noch die
Lokalrunde, und ich kann sagen, dass ich nicht mehr ganz nüchtern war, als ich
den langen Heimritt antrat.
Aber eins kann ich versichern: BrewDog und Kater passen
so wenig zusammen wie Hund und Katze!
|
Kein Bier, sondern vier |
James Watt:
Business für Punks. Brich alle Regeln! Aus dem Englischen von Jordan T. A. Wegberg. Redline Verlag 2016, 256 S., 19,99 Euro
BrewDog Bar, Ackerstr. 29, 10115 Berlin, Öffnungszeiten: 10 bis 0 Uhr, Fr/Sa 10 bis 2 Uhr
Kommentare
Kommentar veröffentlichen