*innen – Frauengeschichten: Ausschreibung des VHV Verlags



Vor einem Monat habe ich an dieser Stelle auf die Angelhaken des Literaturbetriebs hingewiesen, die sich schon so manchem Schreibenden in das empfindliche Ego gebohrt haben. Aber ich habe auch erwähnt, dass es löbliche Ausnahmen gibt, also echte Chancen und faire Angebote für noch wenig oder gar nicht veröffentlichte Autorinnen und Autoren.

Eine davon stelle ich heute gerne etwas ausführlicher vor: die Anthologie-Ausschreibung *innen  Frauengeschichten des VHV-Verlags. Per Zufall bin ich Anfang des Jahres darauf gestoßen und war neugierig genug, mit der Verlegerin persönlich Kontakt aufzunehmen, um herauszufinden, was (und wer) dahintersteckt. Zu meiner Freude war Victoria Hohmann-Vierheller sofort gesprächsbereit und erläuterte mir das Konzept:

Üblicherweise werden kürzere Texte von Einsteiger*innen (egal welchen Alters) nur in Literaturzeitschriften veröffentlicht, sagte sie. Von dort kann es noch ein weiter Weg sein bis zu dem begehrten Verlagsvertrag, der für die meisten Schreibenden das höchste Ziel darstellt.

Der VHV-Verlag will dabei unterstützend mitwirken: Als Verlegerin sehe ich sehr viel Sinn darin, viele unbekannte(re) Schreibende in einem ,richtigen Buch zu versammeln, um ihren Texten eine entsprechend wertvolle Verpackung zu verleihen und sich durch die Vielzahl der versammelten Stimmen gegenseitig zu verstärken, erklärte die Verlagsgründerin. Denn in einem Sammelband findet jede Leserin und jeder Leser etwas für sich, entdeckt eine Autorin/einen Autor, nimmt etwas für sich mit  und da die Chance viel höher ist, etwas für sich zu finden, ist die Hemmschwelle, es mal mit der Lektüre unbekanter(er) Autor*innen zu versuchen, viel niedriger. Sprich: Schreibende können leichter ein Publikum finden  und das Publikum spannende neue Schreibende.

Die Zielgruppe einer solchen Anthologie, so die Verlegerin, sei breit gestreut: Von 12 bis 99 Jahre, so wie es oft auf Spielverpackungen steht. Denn das Motto ihres noch jungen Literaturverlags lautet Bemerkenswerte Bücher, und die wünschen sich Lesende aller Altersgruppen.

Die Ausschreibung *innen  Frauengeschichten richtet sich keineswegs nur an weibliche Einsenderinnen, darauf weist Hohmann-Vierheller ausdrücklich hin. Und wer für die Anthologie ausgewählt wird, schenkt die Früchte seiner Arbeit nicht einfach her, sondern erhält die verdiente Gegenleistung: Die Autor*innen werden am Buchverkauf beteiligt und erhalten zwei Freiexemplare, auf weitere Exemplare wird ein Rabatt gewährt.

Der eigentliche Mehrwert für die Schreibenden liegt allerdings darin, von einem seriösen und anspruchsvollen kleinen Verlag vertreten zu werden, wo es keine Fallen wie Zuschüsse oder Knebelverträge gibt und der unbekannteren Autor*innen den Einstieg in die Verlagswelt und erste Publikationen ermöglichen möchte, betont die Verlegerin. Selbstverständlich wird es auch eine Buchvorstellung geben  darüber hinaus wird dann ein Buch der Beteiligten im Handel sein, das man in jeder Buchhandlung und auf mindestens einer großen deutschen Buchmesse erwerben kann.

Von meiner Seite aus also eine klare Empfehlung zur Teilnahme. Bis zum 1. Juni müssen die Beiträge eingereicht sein, alle Infos zur Ausschreibung findest du hier. Viel Glück und Erfolg!

Kommentare