Das Ende der O-Lastigkeit

Immer wieder ärgere ich mich über personenintensive Romane, in denen mehrere Figuren ähnlich klingende Namen haben, womöglich noch mit gleichem Anfangsbuchstaben. Es fällt mir schwer, auf 472 Seiten zwischen Leah, Lisa und Lara zu unterscheiden – vielleicht weil ich ein ausgesprochener Viel- und Schnellleser bin und dementsprechend Wörter als grafische Zeichen wahrnehme, anstatt sie jedesmal ganz auszubuchstabieren.

In meinem eigenen Romanprojekt stieß ich nun auf ein ähnliches Problem: die drei wichtigsten männlichen Figuren hießen Lorenz, Johannes und Ronny.

Hä?, höre ich jetzt verschiedene Leser sagen. Die Namen fangen doch gar nicht mit demselben Buchstaben an und sehen sich auch geschrieben gar nicht ähnlich!

Stimmt. Aber sie alle haben ein O an der zweiten Stelle. Und das hat mich tatsächlich gestört, beim Nachdenken über sie und vor allem wenn ich über sie sprechen wollte. Ich stellte fest, dass selbst ich – als ihr Schöpfer sozusagen – über die ungewollte Parallele gestolpert bin und mich immer wieder verstärkt konzentrieren musste, um die drei auseinanderzuhalten.


Also habe ich einen der Namen geändert und fühle mich sehr viel wohler dabei sowie bemüßigt, allen Schreibenden diesen Rat mit auf den Weg zu geben: Achtet bei euren wichtigen Figuren auf möglichst unterschiedliche Vornamen, sowohl was den Klang als was auch die Silbenzahl, die Anzahl der Buchstaben und die Vokale angeht. Ihr erleichtert euch selbst den Umgang mit ihnen, und eure Leser werden es euch danken!

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